Air Berlin Crash: 5 fatale Führungsfehler, die jedes Unternehmen vermeiden sollte
Air Berlin galt lange als Senkrechtstarter am deutschen Airline-Himmel. Doch was als Erfolgsgeschichte begann, endete in einem der spektakulärsten Unternehmenscrashs der deutschen Wirtschaft. Was können Führungskräfte daraus lernen? Dieser Beitrag analysiert die fünf zentralen Ursachen des Niedergangs – und zeigt, wie Sie ähnliche Fehler vermeiden.
1. Erfolgsblindheit: Vom Höhenflug zum Absturz
Der frühere CEO Joachim Hunold wurde anfangs gefeiert: rasantes Wachstum, günstige Tickets, Mallorca-Drehkreuz – ein Erfolgsrezept mit Strahlkraft. Doch der Höhenflug war der Startschuss für eine riskante Entwicklung:
Übernahmen auf Pump (u.a. LTU, Niki, Belair), die strategisch nicht ins Streckennetz passten.
Die Ursache: "Target Fixation" – ein Phänomen aus der Luftfahrt. Wer zu oft erfolgreich war, ignoriert irgendwann Risiken. Die Folge: Tunnelblick und das Ignorieren aller Warnsignale.
2. Machtdistanz: Wenn keiner den Co-Piloten gibt
Im Cockpit sitzen aus gutem Grund zwei gleichberechtigte Piloten. Bei Air Berlin gab es jedoch keinen, der dem Chef ins Steuer griff.
Ein starker Sparringspartner an der Seite von Hunold fehlte. Stattdessen: Alleingänge, Machtdistanz und fehlendes Teamwork.
Die Erkenntnis: Führung braucht Widerspruch. Ohne ein starkes Korrektiv stürzt jedes Unternehmen ab – ob in der Luft oder am Boden.
3. Fehlende Prioritätensetzung: Alles wollen, nichts erreichen
Air Berlin verlor den Fokus:
Ob Business-Flüge, Langstrecke, City-Hopping oder Mittelmeerurlaub – man versuchte, überall mitzuspielen.
Das Problem: Ohne klare Marktpositionierung wird jede Strategie beliebig. Erfolgreiche Manager wissen: Fokus schlägt Vielfalt.
Multitasking führt zu Stress, Fehlern – und am Ende zur Pleite.
4. Fehlendes Krisenmanagement: Kein Plan B im Notfall
Krisen zeigen, wie gut Führung wirklich funktioniert. Bei Air Berlin war im Ernstfall jedoch kein Plan, kein Kurswechsel, kein Mut zur radikalen Wende zu erkennen.
Ein rigider Sparkurs ohne Ursachenanalyse ist Aktionismus. Keiner der Nachfolger Hunolds wagte echte Restrukturierung, obwohl die Zahlen auf dem Tisch lagen.
5. Kontrollverlust: Wenn niemand mehr das Steuer übernimmt
Die letzten Monate von Air Berlin waren geprägt von Chaos:
fehlendes Personal, kein Kapital, sinkendes Vertrauen.
Der einstige Hoffnungsträger Etihad und das One-World-Bündnis brachten zusätzliche Abhängigkeiten – statt Stabilität.
Das Management war überfordert – und ließ den Absturz geschehen.
Fazit: Was Unternehmen aus dem Fall Air Berlin lernen können
Der Niedergang von Air Berlin ist mehr als ein Unternehmensdrama. Er ist ein Lehrstück für Führung und Management:
Erfolg braucht kritisches Denken – nicht nur gute Zahlen.
Starke Teams sind wichtiger als Ego-Entscheidungen.
Fokus, Klarheit und Mut zur Kurskorrektur sichern die Zukunft.
Transparenz und Eigenverantwortung sind zentrale Erfolgsfaktoren.
👉 Ob in der Luft oder am Boden – Leadership entscheidet über Absturz oder Aufstieg.