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Emotionen als Werkzeug: Wie Sie Gefühle in Verhandlungen effektiv nutzen können

Emotionen in Verhandlungen: Der unterschätzte Erfolgsfaktor

Die emotionale Dimension von Verhandlungen

Verhandlungen gelten oft als rationale Prozesse, bei denen Zahlen, Fakten und Argumente dominieren. Doch die Realität ist komplexer: Emotionen spielen eine entscheidende, wenn nicht sogar die zentrale Rolle. Wer lernt, emotionale Signale zu erkennen, zu verstehen und gezielt einzusetzen, verschafft sich einen strategischen Vorteil – sowohl im Business-Kontext als auch im privaten Umfeld.

Lernen unter Extrembedingungen: Von Südafrika bis zum Familientisch

Verhandlungen in Südafrika

Meine persönliche Reise begann als Verhandlungsführer bei Gewerkschaftsgesprächen in Südafrika. In einem überhitzten Raum bei 38°C ohne Klimaanlage waren die Emotionen greifbar. Anstatt sofort sachlich zu argumentieren, entschied ich mich für einen anderen Ansatz: Emotionale Anerkennung.

„Ich sehe, dass wir alle unter diesen Bedingungen leiden. Lassen Sie uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für alle funktioniert.“

Diese einfache Aussage veränderte die Verhandlungsdynamik grundlegend – der Weg zur konstruktiven Einigung war geebnet.

Emotionale Verhandlung im Familienalltag

Jahre später: dieselben Prinzipien bei einem Streit mit meiner 16-jährigen Tochter über ihre Ausgehzeit. Statt mit Verboten zu reagieren, zeigte ich Empathie:

„Ich verstehe, dass es frustrierend ist, wenn du das Gefühl hast, eingeschränkter zu sein als deine Freunde.“

Das Ergebnis? Ein verhandelter Kompromiss – respektvoll, effektiv und nachhaltig.

Warum Emotionen über Verhandlungserfolg entscheiden

Ein rein sachlicher Verhandlungsstil führt häufig zu Widerstand. Emotionale Intelligenz dagegen öffnet Türen. Studien zeigen: Über 70 % des Verhandlungserfolgs hängen von emotionaler Kompetenz ab – nicht von fachlicher Expertise.

Fazit: Emotionen sind der Schlüssel – nicht das Hindernis

Emotionen verhindern keine Einigung, sie ermöglichen sie. Wer Emotionen als Werkzeug statt als Störfaktor begreift, verbessert nicht nur die Ergebnisse, sondern stärkt auch die Beziehungsebene.

5 Tipps: Emotionale Intelligenz in Verhandlungen gezielt nutzen

1. Emotionale Temperatur erfassen

Bevor Sie inhaltlich starten: Spüren Sie die Stimmung im Raum. Gibt es Anspannung, Frust oder Unsicherheit?

2. Aktives Zuhören

Reagieren Sie nicht sofort. Hören Sie, was hinter den Aussagen steckt. Häufig verbergen sich emotionale Bedürfnisse wie Anerkennung, Vertrauen oder Sicherheit.

3. Gefühle validieren

Ein Satz wie „Ich sehe, dass diese Situation belastend ist“ signalisiert Respekt – auch ohne inhaltliche Zustimmung.

4. Pausen strategisch nutzen

Bei eskalierenden Emotionen: kurz innehalten. Ein einfaches „Lassen Sie uns kurz durchatmen“ hilft, Klarheit zu gewinnen.

5. Innere Stabilität bewahren

Trennen Sie zwischen den Emotionen anderer und Ihrer eigenen Reaktion. Selbstregulation ist entscheidend für eine souveräne Verhandlungsführung.

Fazit: Wer emotional intelligent verhandelt, gewinnt doppelt

Der effektive Umgang mit Emotionen führt nicht nur zu besseren Verhandlungsergebnissen, sondern auch zu nachhaltigen Beziehungen – im Beruf und im Privaten.

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