Expert Blog

IHK Schwaben: Fokus darf nicht auf Generation Y allein liegen

Die Generation Y stellt hohe Anforderungen an Arbeitgeber, die sich anpassen müssen. Flexibilität und Verständigung zwischen Generationen sind entscheidend. Unternehmen stehen vor vielfältigen Herausforderungen wie Digitalisierung und Personalmangel. Der Paradigmenwechsel erfordert eine Balance zwischen den Bedürfnissen verschiedener Mitarbeitergenerationen.

IHK Schwaben: Fokus darf nicht auf Generation Y allein liegen

Die Fachkräfte von Heute wollen keine Unternehmen von Gestern. Aber auch langjährige Mitarbeiter haben Anforderungen. Ein attraktiver Arbeitgeber liegt irgendwo in der Mitte – zwischen unterschiedlichen Werte-Vorstellungen und verschiedenen Führungs-Konzepten. Unternehmen steht ein Paradigmen-Wechsel bevor.

Studien zeigen: Die Generation Y weist die höchste Leistungs-Bereitschaft, die je gemessen wurde auf. Doch an diesen Tatendrang sind auch Ansprüche und Forderungen geknüpft. Die neuen Fachkräfte wissen um die hohe Nachfrage nach ihnen in den Unternehmen. Statt dem Arbeitnehmer müssen sich immer mehr die Arbeitgeber anpassen. Der Druck auf die Geburtenjahrgänge 1985 bis 2000 ist dementsprechend gering – so die Thesen von Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE, Ludwigshafen. Was also tun?Zwischen „Babyboomer“ und Generation YDas Stichwort lautet Flexibilität und das in fast allen Bereichen. Wo verschiedene Generationen aufeinander treffen, müssen Möglichkeiten zur Verständigung geschaffen werden. Verstehen sich jung und alt in einem Betrieb, ist dies eine wesentliche Plattform für einen attraktiven Arbeitgeber, so Prof. Dr. Rump. Dies sei nicht immer leicht, denn eine jüngere Generation grenze sich schon seit jeher stets von der Vor-Generation ab. Während die „Babyboomer“ (Jahrgang vor 1970) als am stärksten vertretene Kraft auf dem Arbeitsmarkt beispielsweise ihre Leistungen an Pflicht(gefühl) und Disziplin knüpft, steht bei der Generation Y der Spaß und die Sinnhaftigkeit im Vordergrund. Mehr Transparenz, Beteiligung an der Entscheidungs-Findung und eine gute Work-Life-Balance werden gefordert. Keine leichte Aufgabe, weiß Prof. Dr. Jutta Rump.Unternehmen stehen vor vielfältigen Herausforderungen„Eine einzelne Maßnahme macht noch keinen attraktiven Arbeitgeber“, erklärte auch Christian Dierig, stellvertretender IHK Schwaben Präsident, in seiner Begrüßung beim 15. IHK Schwaben Fachkräftetag in Augsburg. Dieser Kampf wird allerdings an verschiedensten Fronten ausgetragen. Ein Personalmangel ist nicht die einzige Herausforderung, der sich Unternehmen stellen müssen: Digitalisierung, Globalisierung, Wettbewerbs- oder auch Innovationsdruck fordern Aufmerksamkeit und Energie. Woher also die Zeit nehmen, sich auf die Bedürfnisse der Genration Y einzustellen, fragt Prof. Dr. Jutta Rump. Und das ohne dabei die Anliegen der langjährigen Mitarbeiter zu vernachlässigen.250 Teilnehmer am IHK FachkräftetagDiesen Fragen gingen beim IHK Schwaben Fachkräftetag anschließend Redner in vier Foren nach. Rund 270 Gäste hatten sich dafür angemeldet und waren nach Augsburg gekommen. Thematisiert wurden dabei auch der gelebte Alltag, der Umgang mit Konflikten oder die Arbeits-Bedingungen in den Unternehmen als Bausteine für eine erfolgreiche Personalentwicklung.Weitere Informationen zuProf. Dr. Jutta Rump:https://www.esa100.de/redner/jutta-rump.htmlWeitere Artikel zum Thema:https://www.focus.de/politik/deutschland/meinung-generation-y-junge-leute-sind-nicht-unpolitisch_id_5479821.htmlhttps://steffiburkhart.com/achtung-nicht-zu-viel-fokus-auf-die-generation-y/

Weitere Beiträge von Prof. Dr. Jutta Rump

Alle Beiträge von Prof. Dr. Jutta Rump
Amboss oder Hammer sein - soziale und digitale Transformation

Amboss oder Hammer sein - soziale und digitale Transformation

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt grundlegend. Unternehmen müssen frühzeitig in neue Technologien investieren, um zukunftsfähig zu bleiben. Mitarbeiter müssen sich auf neue Aufgaben vorbereiten und lebenslanges Lernen wird entscheidend. HR muss eine neue, humanere Arbeitswelt gestalten und agile Strukturen schaffen. Die Balance zwischen Stabilität und Agilität ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Zum Beitrag
Mitarbeiter 4.0: Beschäftigungseffekte

Mitarbeiter 4.0: Beschäftigungseffekte

Die Digitalisierung stellt große Herausforderungen für die Beschäftigung dar, erfordert neue Fähigkeiten und führt zu Veränderungen in Jobprofilen. Es entstehen neue Arbeitsplätze, aber auch Risiken für mittleres Qualifikationsniveau. Dennoch können negative Effekte durch Demografie, Technologisierung und Qualifizierung abgemildert werden. Sensomotorisch anspruchsvolle und kreative Tätigkeiten bleiben schwer automatisierbar. Zum Beitrag
Personalführung 4.0: Führungskräfte haben ein Aufgaben- und Rollenprofil

Personalführung 4.0: Führungskräfte haben ein Aufgaben- und Rollenprofil

Führungskräfte stehen vor Herausforderungen im Umgang mit Vielfalt, Veränderungen, Komplexität und Agilität. Es braucht neben Management auch Leadership mit diversen Kompetenzen. Das Anforderungsprofil ist ambitioniert, daher ist Teamarbeit und Partizipation entscheidend. Partizipation ermöglicht Demokratisierung in der Führung. Zum Beitrag
Mitarbeiter 4.0: Beschäftigungseffekte

Mitarbeiter 4.0: Beschäftigungseffekte

Die Digitalisierung stellt große Herausforderungen für Beschäftigungseffekte dar, erfordert neue Qualifikationen und Kompetenzen. Expertenwissen verliert an Exklusivität, aber sensomotorische und nicht-routinemäßige Tätigkeiten bleiben schwer automatisierbar. Negative Beschäftigungseffekte können durch Demografie, Ressourcenneuverteilung, Qualifizierungen und Humanisierung der Arbeit teilweise kompensiert werden. Zum Beitrag