In der digitalen Arbeitswelt galten sie lange als Helden im Hintergrund: die Coder, oft introvertiert, hoch analytisch und ausgestattet mit einem beeindruckenden Verständnis für Algorithmen, Logik und Syntax. Der klassische Nerd lebte in einer Welt aus Codezeilen, strukturierten Abläufen und technischer Präzision – meist abgeschottet von der Außenwelt, aber systemrelevant für den Fortschritt.
Doch mit dem Aufstieg der Künstlichen Intelligenz (KI) verschieben sich die Anforderungen im Berufsleben. Eine neue Art von Kompetenz tritt in den Vordergrund – das Prompten.
Künstliche Intelligenz verändert die Spielregeln
Die Grundidee hinter KI ist es, menschliche Intelligenz durch Maschinen nachzuahmen. Lange Zeit war dafür technisches Wissen und Programmierkompetenz nötig. Doch mit der Entwicklung von benutzerfreundlichen KI-Systemen wie ChatGPT, Midjourney & Co. sind diese Hürden gefallen. Heute reicht es, natürliche Sprache zu verwenden – durch sogenannte Prompts.
Was früher nur dem Nerd vorbehalten war, ist nun vielen zugänglich – zumindest theoretisch. Denn nicht jeder kann mit KI gut umgehen. Es braucht neue Fähigkeiten – und neue Rollen.
Der Prompter – die neue Schlüsselkompetenz im Unternehmen
Die Rolle des Prompters ist neu, aber zentral. Prompter müssen sprachlich fit, kontextsensibel und kreativ sein. Typische Prompter ähneln weniger den klassischen Nerds, sondern eher den sogenannten Scribes – Menschen mit einer Vorliebe für Sprache, Struktur, Recherche und präzise Formulierungen.
Die wichtigsten Fähigkeiten von Promptern:
- Sprachliche Präzision: Prompts müssen klar, eindeutig und auf das Ziel ausgerichtet sein.
- Kreatives Denken: Komplexe Aufgaben werden in einfache sprachliche Anweisungen übersetzt.
- Kontextverständnis: Nur wer den Zusammenhang versteht, kann der KI sinnvolle Befehle geben.
- Strukturiertes Arbeiten: Auch kreative Prozesse brauchen Ordnung, um zuverlässige Ergebnisse zu liefern.
Warum das HR wichtig finden sollte: Future Skills & Recruiting neu denken
Für Personalverantwortliche bedeutet dieser Wandel eine grundlegende Neuausrichtung: Welche Skills sind in Zukunft gefragt? Welche Mitarbeitenden können mit KI effektiv arbeiten – und wer braucht Unterstützung?
Neue Kompetenzen im Fokus:
- Kommunikationsstärke
- Analytisches Denken in natürlicher Sprache
- Digitale Selbstwirksamkeit
- Lernbereitschaft und Flexibilität
Die Zeiten, in denen allein Programmierfähigkeiten zählten, sind vorbei. Heute geht es im Personalwesen darum, interdisziplinäre Teams zu formen: Prompter, Coder und Strategen müssen gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Fazit: KI erweitert das Spielfeld – und öffnet neue Türen
Die Entwicklung von KI-Systemen und das Aufkommen des Promptens bedeutet nicht das Ende des Codings – sondern eine sinnvolle Erweiterung. Sprachliche und kreative Fähigkeiten werden zunehmend wichtiger, technologische Barrieren sinken, und der Zugang zur Innovation wird breiter.
Für Unternehmen heißt das: Talente anders denken, Weiterbildungen anpassen und neue Rollen fördern. Der Nerd bleibt – aber er bekommt Gesellschaft.