Metaverse-Geschäftsmodelle: Die neue Dimension digitaler Parallelwelten
Nicht nur Facebook, auch weitere Technologie-Giganten wie Google, Epic Games, Microsoft oder Tencent, investieren jedes Jahr Milliarden von Dollars in virtuelle Parallelwelten. Dabei geht es nicht nur um eine neue Form von sozialen Communities oder VR- (also virtuelle Realität) Spielen, sondern um eine neue Dimension digitaler Geschäftsmodelle, den sogenannten Metaverse-Geschäftsmodellen.
Die Entstehung des Metaverse-Konzepts
Facebook hat sich aber mit seinem neuen Holdingnamen „Meta" gleich die Marken-Poolposition für die neuen virtuellen Parallelwelten gesichert. Denn schon 1992 hat der Autor Neal Stephenson mit seinem schon damals sehr beachteten Science-Fiction-Roman „Snow Crash" den Begriff „Metaversum" geprägt. Hierunter verstehen wir laut Wikipedia einen „digitalen Raum, der durch die Konvergenz von virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht". Der Begriff selbst ist dabei ein Kofferwort aus der Vorsilbe meta‑ (in der Bedeutung „jenseits") und Universum, mit Bezug auf virtuelle 3D Realitäten, quasi als Nachfolger des Internets.
Anwendungsbereiche im Metaverse
Das Metaversum schon lange nichts mehr nur mit reinen Computerspielen zu tun: Zwar dominieren gemäß Statista noch Videospiele (77 %), es folgt aber eine doch erstaunlich breite Intensität verschiedener Anwendungsfälle:
Virtuelles Reisen – auch aufgrund der Reisebeschränkungen während der Pandemie (71 %)
Filme (56 %)
Virtuelle Teilnahme an Musikkonzerten (39 %)
Eigenes VR-animiertes Workout und Sport (37 %)
Das Ansehen von Sportereignisse (20 %)
Bildung (16 %)
Wohnungs- bzw. Hausplanung (15 %)
Besuch von Museen, Ausstellungen oder Messen (12 %)
Zur Entspannung (9 %)
Neue Geschäftsmodelle im Metaverse
All diese Anwendungen indizieren neue praktische Geschäftsmöglichkeiten dank moderner digitaler Geschäftsmodelle! So benötigt der bereits erwähnte Handel von Grundstücken oder anderen Objekten digitale Geschäftsmodelle mit neuartigen Kundennutzen (engl. Value Propositions). Sowie kreativen Erlösmodellen mit (immer häufiger Blockchain-basierten) digitalen Schutzrechten und kryptischen Währungen, durch welche digitale Güter über virtuelle Marktplätze gehandelt, beworben und verkauft werden.
Digitale Ökosysteme und Plattformen
Diese Wirtschaftssysteme repräsentieren zudem immer mehr die vierte Generation digitaler Plattformen, den sogenannten digitalen Ökosystemen. In ihnen entsteht die Erbringung von Leistungen erst durch das Zusammenspiel der einzelnen voneinander unabhängigen Partner, die sich nicht alle direkt, sondern lediglich über Knotenpunkte kennen müssen. Es geht um die gemeinsame Wertschöpfung und Innovation dank stabiler Netzwerke und einem kooperativen Verhalten auf Basis einer zentralen Plattform.
Beispiele erfolgreicher Metaverse-Plattformen
Ein solches Metaversum Ökosysteme ist das weltweit führenden Online Spiel von Epic Games „Fortnite". Fortnite ist schon heute ein Ort, an welchem Millionen von Menschen das Gefühl erleben, nicht nur synchron und in Echtzeit, sondern auch räumlich anwesend, mit anderen Menschen zu sein. Während der sogenannten Rift Tour konnten beispielsweise Millionen von Fans über Fortnite synchron ihren Superstar Ariane Grande erleben.
Zukunftsperspektiven für Metaverse-Geschäftsmodelle
Schauen wir nun noch kurz in die nahe Zukunft, so ergeben sich neben den bereits oben aufgeführten Anwendungen noch viele weitere praktische Geschäftsmöglichkeiten dank digitaler Geschäftsmodelle, wie in den Bereichen eLearning, eHealth, eGovernment, eCollaboration oder eConstruction. Es bleibt an uns und unseren Firmen, rechtzeitig neue Ideen für digitale Metaversum-Geschäftsmodelle zu entwickeln, um sie dann entweder über die US-amerikanischen Ökosysteme anzubieten oder noch besser auf zukünftig virtuellen, pan-europäischen Parallelwelten zu vermarkten.