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Neuromarketing : Wie nimmt das Gehirn Logos wahr

Ein gut gestaltetes Logo weckt Vertrauen, erfordert Kenntnisse über die Wirkung im Gehirn. Die Verarbeitung eines Logos im Gehirn verläuft in Stufen, beeinflusst Entscheidungen und Emotionen. Logos können das Verhalten beeinflussen und werden im Gehirn ähnlich wie menschliche Beziehungen behandelt. Farben, Formen und Assoziationen spielen eine wichtige Rolle bei der Logo-Gestaltung, um positive Reaktionen hervorzurufen und eine Beziehung zum Kunden aufzubauen.

Neuromarketing : Wie nimmt das Gehirn Logos wahr

Neuromarketing : Wie nimmt das Gehirn Logos wahr

Ein passend gestaltetes Logo weckt Aufmerksamkeit und Vertrauen, spricht die Zielgruppepositiv an und macht ein Unternehmen wiedererkennbar. Viele Gründe sprechen für dieErstellung eines Logos. Doch bevor Sie ein Firmenlogo entwerfen, sollten Sie einigegrundlegende Dinge über die Wirkung von Logos im Gehirn wissen. Denn wenn es nichtoptimal gestaltet ist, erzielen Siemit Ihrem Logo nicht den gewünschten Effekt. Imschlimmsten Falle kann es dann sogar passieren, dass es negative Emotionen hervorruft.Berücksichtigen Sie daher am besten die hier beschriebenen neurowissenschaftlichenErkenntnisse über die Wahrnehmung und kognitive Verarbeitung von Logos! In den letztenzwei Jahrzehnten wurde die Logo-Verarbeitung im Gehirn mithilfe bildgebender Verfahren(MRT) intensiv erforscht. Durch dies entwickelte sich einen neue Art des Marketings: Das Neuromarketing. Was passiert im Gehirn, während wir Logos wahrnehmen? Wenn wir ein Logo sehen, verarbeitet unser Gehirn das wahrgenommene Bild soblitzschnell, dass es uns so vorkommen mag, als würden alle Einzelheiten gleichzeitigaufgefasst. Dem ist mitnichten so! Zwar benötigt das Gehirn nur 400 Millisekunden für dieErfassung eines Logos, doch spielt sich dieser Prozess in mehreren Stufen ab.
  1. Das Auge sendet die visuelle Information über die Spindelwindungen (Gyrus Fusiformis) im unteren Teil des Gehirns in den visuellen Kortex. Dieser befindet sich im Hinterkopf. Der visuelle Kortex erfasst zuerst die Farbe, dann den Umriss – sowohl den Umriss eines vordergründigen Objektes als auch Umrisse etwaiger Leerräume – und die Form des Logos.
Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass das Auge die Farbe nicht als Ganzeswahrnimmt, sondern diese erst im Rahmen des Verarbeitungsprozesses im Gehirnidentifiziert wird. Neben dem Gyrus Fusiformis und dem visuellen Kortex ist an diesemProzess auch der Hippocampus beteiligt. 2.Im nächsten Schritt fasst der visuelle Kortex diese Einzelinformationen zu einem Gesamtbild zusammen. 3.Nun verknüpft das Gehirn dieses Gesamtbild mit den möglichen vorherigen Erfahrungen und Erinnerungen. Ist dieses Bild bereits im Gedächtnis gespeichert, erkennt es das Logo wieder und bringt dieses mit der entsprechenden Marke in Verbindung. 4.Zum Schluss verbindet das Gehirn das Logo und die dazugehörige Marke mit den Schlagworten, die es bereits aus den vorigen Erfahrungen dazu abgespeichert hat. So kann es dem wahrgenommenen Bild eine konkrete Bedeutung zuordnen. Dies können beispielsweise typische Eigenschaften sein, für welche die Marke steht, deren Slogan, den wir irgendwann gehört oder gelesen haben, sowie unsere individuellen Erfahrungen und aktuellen Wünsche in Hinblick auf das damit verbundene Produkt. An diesem letzten Prozess, bei dem das Gehirn dem Logo eine Bedeutung zuweist, sindwiederum verschiedene Gehirnpartien beteiligt. Eine wesentliche Rolle spielen hierbei dieAmygdala, in der Emotionen erzeugt werden, und der orbitofrontale Kortex. Imorbifrontalen Kortex werden die möglichen Entscheidungen nach ihren Vor- undNachteilen abgewägt und schließlich getroffen. Wie wirken sich Logos auf unser Denken aus? Nicht jedes Logo wird an demselben Ort im Gehirn verarbeitet. So hat sich inwissenschaftlichen Studien gezeigt, dass bei der Betrachtung der Logos bekannter SportundLuxusmarken der mediale präfrontale Kortex und der Precuneus aktiviert werden. Beipreiswerten Marken hingegen werden Neuronen im anterioren cingulären Kortex aktiv. Wenn wir eine Marke mögen, kommt die Gehirnpartie im mittleren Stirnbereich ins Spiel.Hier entscheidet sich auch, ob und inwiefern wir uns letztlich damit identifizieren.Wissenschaftler haben herausgefunden, dass beliebte Marken Reaktionen in denselbenGehirnpartien hervorrufen, die auch bei menschlichen Beziehungen beteiligt sind. DasGehirn behandelt Markenbeziehungen somit beinahe gleichwertig wie die Beziehungen zuMenschen! Auch hat es einen Einfluss auf die Reaktion des Gehirns, ob es sich um ein bekanntesLogo oder eine unbekannte Marke handelt. Logos, die weit verbreitet und uns dahervertraut sind, aktivieren die für positive Emotionen zuständigen Gehirnpartien: dasPalladum, den posterioren cingulären Kortex und den präfrontalen Kortex. Im günstigstenFalle wird sogar das ventrale Striatum, das Belohnungszentrum des Gehirns, aktiviert.Dies zeigte etwa die mit 30 Teilnehmern durchgeführte Studie der ArbeitsgruppeNeuroCognition-Imaging an der Universität Bonn am Beispiel des Bio-Siegels. Beiunbekannten Logos wird hingegen eher der Inselkortex aktiviert, welcher mit negativenGefühlen in Verbindung gebracht wird. Und noch etwas ist wissenschaftlich erwiesen: Logos können das Verhalten vonMenschen beeinflussen. In einer von der US-amerikanischen Forscherin Gráinne M.Fitzsimons geleiteten Studie zeigte man einem Teil der 341 Teilnehmer während einesKreativitätstests am Bildschirm das Apple-Logo, den anderen das Logo von IBM. Dabeierschien das jeweilige Logo nur so kurz, dass es nicht bewusst erkannt werden konnte.Dennoch hatten diejenigen Teilnehmer, die das Logo mit dem angebissenen Apfel zusehen bekamen, mehr kreative Einfälle als die, bei denen das IBM-Logo gezeigt wurde. Schlussfolgerungen Damit ein Logo richtig wirken kann, sollten alle Aspekte gut aufeinander abgestimmt sein.Aus den oben beschriebenen Fakten lassen sich folgende praktischen Erkenntnisseziehen:
  • Wählen Sie die Farbe und die Form des Logos sorgfältig aus! Achten Sie hierbei nicht nur auf die vordergründige Form, sondern auch auf die etwaigen Umrisse der Zwischenräume.
  • Selbstverständlich sollte das Logo passende Assoziationen zu Ihrem Unternehmen wecken. Beachten Sie aber auch die emotionale Wirkung! Beim Betrachten des Logos sollten bei den potentiellen Kunden positive Empfindungen in Bezug auf die damit verbundene Leistung entstehen.
  • Gestalten Sie Ihr Logo so, dass es eine Beziehung zum Kunden herstellt! Dazu müssen Sie die Bedürfnisse der Kunden kennen, die sich für Ihr Angebot interessieren, und sich in diese hineinversetzen.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr vorhandenes Logo in Kombination mit Ihrem Unternehmen bekannt wird! Mit steigender Bekanntheit erhöht sich die Chance, dass es vom Gehirn des jeweiligen Betrachters positiv bewertet wird – insbesondere, wenn die Marke bereits mit guten Erfahrungen verbunden ist. Weder auf Ihrer Homepage noch auf Ihren geschäftlichen Unterlagen, Ihren Visitenkarten, Ihrer E-Mail-Signatur und Firmenseiten in den sozialen Netzwerken sollte das Logo fehlen. Überall, wo Sie für Ihre Produkte oder Leistungen werben, sollte auch das Logo präsent sein

  Weitere Informationen über Harald Sturm und das Neuromarketing finden Sie hier:https://www.excellente-unternehmer.de/redner/harald-sturm-keynote-speaker-buchen-vortragsredner.html

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