Rhetorik lernen: Kann jeder ein guter Redner werden?
René Borbonus gehört zu den führenden Kommunikationsexperten im deutschsprachigen Raum. Beim 10. Oberbayerischen Wissensforum am 15. April 2016 in Rosenheim begeistert er mit seinem Vortrag „Die Macht der Rhetorik – überzeugend, souverän, begeisternd“.
Doch kann jeder Mensch lernen, ein guter Redner zu sein?
„Dichter werden geboren – Redner werden gemacht.“ – Cicero
Dieser Satz trifft den Kern: Auch wenn die Talente unterschiedlich verteilt sind, kann jeder seine rhetorischen Fähigkeiten entwickeln. Der Inhalt zählt – alles andere ist Übungssache.
Was macht eine gute Rede aus?
Eine gute Rede soll:
Informieren
Bewegen
Unterhalten
Wichtig ist eine gründliche Vorbereitung, denn der erste Eindruck entscheidet. Ein unkonventioneller, aber themenbezogener Einstieg ist hilfreich. Die Rede sollte außerdem klar strukturiert sein: Einleitung, drei Hauptteile, Schluss – so bleibt sie für das Publikum nachvollziehbar und spannend.
Drei Regeln für eine überzeugende Präsentation
In seinen Trainings und Seminaren vermittelt René Borbonus drei zentrale Regeln:
Kürze
Einfachheit
Struktur
Ein Redner sollte klar und konkret formulieren, auf komplizierte Fachsprache oder abstrakte Abkürzungen verzichten und nicht einfach ablesen. Überraschende Elemente und emotionale Ansprache erhöhen die Wirkung und bleiben im Gedächtnis.
Körpersprache und Humor: Dos & Don’ts
Körpersprache:
Haltung soll Spannung, Dynamik und Energie ausstrahlen.
Barack Obama gilt hier als gutes Beispiel.
Wer auf der Bühne in sich zusammenfällt, verliert sofort an Wirkung.
Humor:
Humor ist kein Muss – nicht jeder muss witzig sein.
Wer authentisch lustig ist, darf gerne Humor einsetzen.
Geschichten wirken oft stärker als Gags und transportieren Emotionen und Botschaften effektiv.
Was tun, wenn es nicht läuft wie geplant?
Souveränität ist entscheidend – auch wenn etwas nicht wie gewünscht funktioniert. Zeige Gelassenheit statt Perfektion. Ein kurzer Pausenmoment kann sogar die Aussagekraft verstärken.
Tipp: Nutze Stilwechsel, verändere Tempo oder Stimmlage – das bringt neue Aufmerksamkeit. Und: Sympathie durch kleine Fehler wirkt oft stärker als sterile Perfektion.
Erfolgsfaktor Kommunikation in Unternehmen
Was macht gute Kommunikation aus?
Respekt: Andere wirklich sehen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen.
Vermeidung von Abwertung: Sätze wie „Stell dich nicht so an“ verletzen.
Sprachbewusstsein: „Warum?“ provoziert, „Wozu?“ öffnet Perspektiven.
Wertschätzung: Menschen wollen nicht verglichen, sondern verstanden werden.
Führungskräfte als Vorbilder für gelungene Kommunikation
Führungskräfte müssen Haltung zeigen, Wertschätzung leben und auf Augenhöhe kommunizieren. Nur wer Demut und Glaubwürdigkeit ausstrahlt, motiviert nachhaltig.
Leitprinzip:
Energie entsteht durch echte Wertschätzung und Vorbildfunktion.
Einblick in den Vortrag von René Borbonus
Beim 10. Oberbayerischen Wissensforum zeigt René Borbonus:
Wie man mit einfachen Mitteln seine Sprache aufwertet
Wie Inspiration durch eigene Ideen entsteht
Warum er nicht belehren, sondern zum Entdecken anregen möchte