Es ist eine der größten Herausforderungen, vor der unser Land steht. Gerade einmal 38 Prozent der deutschen Unternehmen sehen ihre Mitarbeiter ausreichend qualifiziert für die Veränderungen durch die Digitalisierung. Das ist das ernüchternde Fazit der Studie „Digitale Transformation 2018“ von etventure. Gleichzeitig erwartet die Hälfte der deutschen Unternehmen einen starken bis sehr starken Wandel ihrer Branche. Im Klartext heißt das: von heute auf morgen verändert sich die gesamte Arbeitswelt und die wenigsten sind darauf vorbereitet. Die Folge: Es mangelt an Akzeptanz auf ganzer Breite. Oftmals hagelt es Kundenbeschwerden, Geschäftspartner reagieren verschnupft, Mitarbeiter unmotiviert. Entsprechend setzen Unternehmen massiv auf Weiterbildungsprogramme, in denen Mitarbeitern digitales Know-how und agile Methoden vermittelt werden. Um Innovation und Digitalisierung in der Unternehmenskultur nachhaltig zu verankern, sind im Rahmen eines integrierten Change-Managements neue, moderne Kommunikationstools gefordert.
Menschen statt Fakten
Am Anfang eines jeden Veränderungsprozesses stehen Verständnis, Bereitschaft und Motivation. Um das unter Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern zu erhalten, benötigt es die richtige Form der Kommunikation. Auf den Punkt gebracht: Es geht nicht darum, WAS ich verändern soll, sondern erstmal WARUM ich mich und meine Sicht- oder Handlungsweise verändern soll. Fakten alleine sind es nicht, die die Welt bewegen und dazu führen, festgefahrene Denkmuster zu verändern. Es sind Menschen, die inspirieren, jenseits der Fakten überzeugend wirken und damit Impulse auslösen. Menschen wie Martin Luther King oder Steve Jobs vermochten es, alleine mit Worten ganze Menschenmassen zu begeistern und für sich zu gewinnen. Was also konnten sie, was andere nicht können?Die Bibel und Steve Jobs
Ein Storyteller wie Steve Jobs hat seinen Erfolg mit Apple nicht aus reiner Lust am Erzählen von Anekdoten immer weiter ausgebaut. In seinen Reden löste er durch den gezielten Einsatz von Geschichten und Botschaften ganz bestimmte Gefühle bei den Menschen aus. Sein Stil: keine aufgeblähten Werbekampagnen mit Produktpräsentation, sondern emotionsgeladene Reden, in denen er auf das „Warum“ eingegangen ist. Warum braucht die Welt ein Smartphone von Apple? Emotionen wie Liebe, Stolz, Wut, Mitgefühl oder auch Hass sind seit Beginn der Menschheit die stärksten Motivatoren, die eigene Denk- und Handlungsweise zu verändern. Die Gleichnisse in der Bibel sind das beste Beispiel dafür. Denn nicht immer liegt der Vorteil einer Veränderung klar auf der Hand. Im Gegenteil: Manchmal hat eine Veränderung auf den ersten Blick nur Nachteile. Eine packende Geschichte mit der richtigen Botschaft kann jedoch mehr auslösen, als es pure Fakten vermögen. Effektives Storytelling fördert langfristig die Akzeptanz neuer Sichtweisen. Storyteller werden jedoch nicht geboren oder sind bekannt dafür, ihre Mitmenschen mit Anekdoten aus ihrem Leben zu unterhalten. Storyteller sind gute Zuhörer, haben eine klare Kernbotschaft und richten ihre Geschichten strategisch nach den Bedürfnissen und Problemen ihrer Zielgruppe aus. Sie sind sowohl analytisch, als auch visionär und schaffen es, ihre Zuhörer mit ihren Worten zu begeistern.Helden überzeugen Skeptiker
Ein praktisches Beispiel von zuhause: Ihr Partner stellt Ihnen ab sofort statt Kaffee jeden Morgen eine Tasse grünen Tee hin und sagt: „Dieser Tee ist viel gesünder, Schatz!“. Als Gewohnheitstier und Kaffeeliebhaber fragen Sie sich: Wer sagt, dass Kaffee ungesund ist? Und wieso sollte ICH jetzt grünen Tee trinken? Der schmeckt mir nicht. Ich will wieder jeden Morgen meinen Kaffee! Jahre- oder jahrzehntelange Gewohnheiten lassen sich nicht einfach ablegen, indem einer kommt und sagt: „Ab morgen machen wir das anders, denn das halte ich für besser!“. Ihr Partner könnte Ihnen jetzt in einer über viele Wochen ausgearbeiteten, schlüssigen Präsentation mit aktuellen Studien und Grafiken klar belegen, dass grüner Tee hervorragende Auswirkungen auf Körper und Geist hat. Oder aber Ihr Partner überzeugt Sie mit einer inspirierenden Geschichte über einen überzeugten Kaffeetrinker, der eines Tages durch ein besonderes Erlebnis bekehrt wurde und seither nur noch grünen Tee trinkt. Die Identifizierung mit dem Helden auf seiner Reise und seiner Wandlung in einer authentischen und nicht fiktiven Geschichte ist ausschlaggebend für die Überzeugungskraft der Botschaft. Die Botschaft selbst „Grüner Tee ist gesünder als Kaffee“ wird so mit der Geschichte transportiert, ohne sie klar zu benennen. Unternehmen, die auf reine Nutzenkommunikation setzen, werden daher auf lange Sicht ihre Mitarbeiter, Geschäftspartner oder Kunden verlieren.Die Macht einer guten Geschichte
Die digitale Transformation ist nicht bequem. Sie erfordert großes Umdenken und Dazulernen in allen Bereichen. Und nicht alles lässt sich bereits im ersten Anlauf effektiv umsetzen. Festgefahrene, klare Handlungsstrukturen und Denkmuster werden aufgebrochen und in agile Prozesse überführt. Innovation entsteht nicht aus vorgegebenen Strukturen, sondern aus der Haltung der Menschen. Strategisches Storytelling in der Kommunikation kann tiefgreifende Veränderungsprozesse anstoßen, Verständnis generieren und letztlich Skeptiker überzeugen. Ganz gleich, ob im Content-Marketing, für interne und externe Prozesse oder im täglichen Kundenkontakt und Recruiting: Verändern Sie die Denkweise durch die richtige Botschaft: überzeugen statt überreden! „The most powerful person in the world is the storyteller. He sets the vision, Values and agenda of an entire generation that is to come.” Steve Jobs-Susi Krauseneck, Kommunikations- und Medientrainerin, Speakers Excellenc