Otmar Issing hat wie kaum ein anderer Notenbanker die Geldpolitik in Europa geprägt, zunächst als Direktoriumsmitglied der Deutschen Bundesbank, ab 1998 als Chefökonom und Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB). Issing leitet 2008 bis 2012 die Expertenkommission der Bundesregierung für eine Reform der internationalen Finanzmärkte und tritt zudem in ein vergleichbares Beratergremium der Europäischen Kommission ein. Weitere Lehr- und Forschungsaufenthalte führen ihn u.a. an die Philipps-Universität Marburg, die Universität Michigan in Ann Arbor sowie zum Internationalen Währungsfonds in Washington, D.C. Im September 1990 übernimmt er bei der Deutschen Bundesbank die Position des Chefvolkswirtes. Ãœber Jahre gestaltet Issing entscheidend die europäische Geldpolitik. Als Chefvolkswirt der EZB bereitet er die Zinsentscheidungen im Zentralbankrat vor und erarbeitet sich den Ruf als entschiedener Bekämpfer der Inflation. Vor allem in Deutschland gilt Otmar Issing vielen als Garant für die stabilitätspolitische Ausrichtung der deutschen Zentralbank in Europa.